„Spricht man von den bedeutendsten Vertretern der österreichischen Jazzszene, fällt mit Sicherheit nach kurzer Zeit der Name Karlheinz Miklin.
Der 1946 in Klagenfurt geborene Saxophonist zeichnet sich in seinem musikalischen Schaffen seit je her durch eine enorme Offenheit aus und versucht sich als ambitionierter Brückenbauer zwischen unterschiedlichen Spielformen und Genres. Der 1983 und 1984 beim „Jazz Live“-Poll zum österreichischen Musiker des Jahres gewählte Saxophonist vereinigt in seiner vielfarbigen und ungemein facettenreichen Klangsprache wie nur wenige andere altbekannte Jazzstandards mit Latin-Elementen und Ausflügen in die Avantgarde. Kein Wunder also, dass der gebürtige Kärntner hierzulande zu den begehrtesten seiner Zunft zählt.“
(MICA – Music Information Centre Austria)
Seit dem Ende der 70-er Jahre mit dem Karlheinz Miklin Trio auf der Szene, konnte er sich im Laufe der Jahre nationale wie bald auch internationale Reputation erspielen. Seit 1984 spielt Miklin mit dem Quinteto Argentina regelmäßig in Europa und Südamerika, 1984-2000 im Quartett mit dem großen Pianisten Fritz Pauer, das mehrere CDs mit dem Bassisten Ron McClure und den Schlagzeugern Victor Lewis, Adam Nussbaum und Billy Hart veröffentlichte.
Mit Billy Hart und zuerst Ron McClure, später Heiri Känzig am Bass betreibt Miklin neben seinem österreichischen seit 2000 auch ein internationales Trio, das auf mehrere Veröffentlichungen verweisen kann und nach wie vor regelmäßig tourt.
Ein Doubletrio mit je zwei Bassisten und Schlagzeugern, Solokonzerte – teilweise gemeinsam mit dem bekannten Schauspieler Wolfram Berger – Auftritte als Solist in Big Bands wie auch Film- und Theatermusiken runden das vielfältige Oeuvre ab, das auf dreißig LP/CD/DVD unter eigenem Namen sowie Rundfunk- und TV- Mitschnitten auf allen Kontinenten außer Australien dokumentiert ist.
Zusätzlich zu den oben erwähnten waren renommierte Musiker Mitglieder oder Gäste in den Gruppen von Karlheinz Miklin wie:
Mel Lewis, Kenny Washington, Pocho Lapouble, Howard Curtis, Bill Elgart, Bob Wyatt …(Drums)
Chuck Israels, Barre Phillips, Ewald Oberleitner, Alejandro Herrera,
Morten Ramsbøl, Sizao Machado, Ronan Guilfoyle …(Bass)
Horace Parlan, Jarmo Savolainen, Jorge Navarro, Olaf Polziehn,
Bill Dobbins, Phil Markowitz, Armen Donelian …(Piano)
Harry Pepl, Marcelo Mayor, Ricardo Lew, Karl Ratzer, Wayne Brasel,
Lupa Santiago …(Gitarre)
Art Farmer, Enrico Rava, Gustavo Bergalli, Stjepko Gut, Mario Rom …(Trompete)
Albert Mangelsdorff, Ed Neumeister, Luis Bonilla …(Posaune)
wie auch die Sänger Sheila Jordan, Mark Murphy, Jay Clayton, Andy Bey, Dena DeRose …
Karlheinz Miklin unterrichtete bis 2015 am Jazzinstitut der KUG – Kunstuniversität Graz, dessen Leiter er 1983-2000 war. 2003-2012 war er Chairman der IASJ – Int. Association of Schools of Jazz mit Sitz in Den Haag, 2003-2010 Vice Chairman im Advisory Board des EYJO – European Youth Jazz Orchestra mit Sitz in Daenemark. Seit 1992 ist er Associate Jazz Artist an der Royal Academy London.
Workshops, Masterclasses wie auch Jurytätigkeiten in über fünfzig Jazzausbildungsstätten in aller Welt führten zu einer profunden Kenntnis der internationalen Jazzpädagogik.
Unter seinen Auszeichnungen ist neben dem Großen Josef Krainer Preis und dem Großen Goldenen Ehrenzeichen des Landes Steiermark vor allem der Karl-Böhm-Interpretationspreis zu erwähnen, den Karlheinz Miklin 2009 als erster Jazzmusiker erhielt.
2015 wurde der Saxophonist vom deutschen Journal „jazzthing“ in die Liste der „European Jazz Legends“ aufgenommen und porträtiert.